0

Wolfgang Bartholomae - Erinnerungen

Erschienen am 25.06.2014
9,95 €
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783868274509
Sprache: Deutsch
Umfang: 248 S.
Format (T/L/B): 2.5 x 19.3 x 13.3 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Wolfgang Bartholomae (1924-2009) entdeckt in der Kriegsgefangenschaft den Glauben. Er studiert Theologie, wird Pastor und 1960 Dogmatiklehrer. 1978 wird er Wegbereiter des ev. Gethsemaneklosters in Ratzeburg und zieht mit diesem nach Riechenberg/Goslar um. Familie, Freunde, Schüler und Weggefährten erinnern sich posthum an ihn, gehört er doch zu denen, ohne die der religiöse Aufbruch in den 68er-Jahren und der geistliche Weg bis zu einem Kloster nicht denkbar gewesen wären.

Autorenportrait

Georg Gremels studierte Chemie und Theologie. Er arbeitete als Vikar in Kolumbien, als Pastor bei Eschwege und als Volksmissionar im Ev.-Luth. Missionswerk (ELM). 1992 wurde er zum Doktor der Theologie promoviert und war danach mit leitender Verantwortung in der Deutschland-arbeit des ELM engagiert. Seit 2013 verbringt er seinen Ruhestand in Hermannsburg.

Leseprobe

1. Biographisches - Leben und Wirken 1.1 Lebenslauf von Wolfgang Bartholomae Gesa Bartholomae, Jahrgang 1957, Abitur, anschließend freiwilliges diakonisches Jahr am Bamalete Lutheran Hospital in Ramotswa, Botswana. 1976-1982 Studium der Theologie in Göttingen und Hamburg, 1983-1985 Vikariat in der Martin-Luther-Kirchengemeinde Hamburg-Alsterdorf. 1985 Ordination. 1985-1995 Pastorin in der Kirchengemeinde Hamburg-Iserbrook. 1995-2000 in Paignton, Südengland. 2000-2010 Studentenpastorin in Kiel, seit 2007 nur noch mit halber Stelle, zur anderen Hälfte Gemeindepastorin in der Luther-Kirchengemeinde Kiel. Seit 2006 verheiratet mit OStD. in Ruhe Gert Starke und seit 2010 Vorsitz im Vorstand des Trägerkreises "Evangelisches Gethsemanekloster e.V. Riechenberg". Der folgende Lebenslauf ist entlang der Traueransprache von Dr. Hansgünter Ludewig entstanden. Viele Formulierungen stammen deshalb aus seiner Feder. Die wunderbare und tröstliche Einbettung des Weges meines Vaters in die Aussagen von Psalm 71, mit der Pastor Ludewig bei der Trauerfeier viele Ereignisse und Entscheidungen geistlich und theologisch durchdrungen hat, können im Original am Ende des Buches nachgelesen werden. Wolfgang Bartholomae wurde am 27. Juni 1924 in dem kleinen Ort Nassenheide südlich von Stralsund als ältester Sohn von Erich und Grete Bartholomae, geborene Finke, geboren. Sein Vater war Arzt und eröffnete eine Praxis in Stettin, seine Mutter war von Beruf Krankenschwester. Wolfgang Bartholomae wuchs zusammen mit einem jüngeren Bruder und einer jüngeren Schwester auf, er ging in Stettin zur Schule und machte sein Abitur am dortigen humanistischen Gymnasium. Während des Dritten Reiches schlossen sich die Eltern den Ideen des Nationalsozialismus an, und auch Wolfgang Bartholomae war von den Wehrmachtsberichten begeistert. Er durchlief seine Schulzeit mit dem Traum, "dem Führer" als Arzt im Osten nützlich zu sein. So begann er ein Medizinstudium, das er aber schon nach dem zweiten Semester abbrechen musste, weil er zu einer Sanitätseinheit einberufen und sofort an die Ostfront nach Kursk verbracht wurde. Dort erlebte er die größte Panzerschlacht der Geschichte und alle Grauen des Krieges, bis er - gerade 19-jährig - in russische Gefangenschaft geriet. Hier wurde ihm klar, dass zu Ende war, woran er bisher geglaubt hatte. Wie mir mein Vater Wolfgang Bartholomae erzählte, wurde er hellhörig, als ein Kamerad, mit dem er Schach spielte, eines Tages ganz unvermittelt sagte: "Wie findest du den Satz: Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein? Das sagt einer, mit dem ich zusammen die Bibel lese." Wolfgang Bartholomae wurde neugierig, wer das wohl sei, und bekam Lust, sich mit diesem offensichtlich religiösen und nachdenklichen Menschen zu unterhalten. Sein Hunger nach intellektuellen Gesprächen war groß, es gab nur wenig Gleichgesinnte in dem Lager. So traf er auf Olav Hanssen, und um sein Allgemeinwissen zu erweitern, ließ er sich mit ihm auf die Lektüre des Matthäusevangeliums und Gespräche über Jesus Christus ein. Es blieb allerdings nicht bei einem rein gedanklichen und weltanschaulich neutralen Austausch, denn eines Nachts ging Wolfgang Bartholomae folgende Bibelstelle nicht mehr aus dem Kopf: "Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende." (Matthäus 9,37f.) Es war für ihn, als meinte der Herr ihn damit ganz persönlich, und von nun an konnte er sich seinem Ruf nicht mehr entziehen. Er kam zum Glauben und wusste sich zum Dienst im Reich Gottes berufen. Gleichzeitig erkannte er die Menschenverachtung des Naziregimes, verurteilte den Terror, der von ihm ausgegangen war. Von nun an verachtete er das Regime abgrundtief. Seine erwachsene Gesinnung hatte sich gegenüber seiner jugendlichen vollständig gewandelt; das Fundament seiner neuen, überzeugend klaren Haltung war jetzt tief empfundener und gelebter Glaube. Die Begegnung mit Olav Hanssen war für diese einschneidende

Weitere Artikel aus der Kategorie "Belletristik/Romanhafte Biografien"

Alle Artikel anzeigen